Außenstandort des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP auf dem Gelände der Roche Diagnostics GmbH in Penzberg

Pandemieforschung am Standort Penzberg – Wissenschaftler geben Einblicke in erste Projekte

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Vor 5 Monaten hat die Fraunhofer-Gesellschaft ihren neuen Standort für Immunologie, Infektions- und Pandemieforschung in Penzberg eröffnet. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP bezogen die angemieteten Forschungslabore auf dem Gelände der Roche Diagnostics GmbH in Penzberg. Der Standort für Pandemieforschung befindet sich derzeit noch im Aufbau und soll 2025 in ein eigenes Gebäude überführt werden.

© Foto: Manfred Neubauer
Besuch von Alexander Dobrindt, MdB, Vorsitzender der CSU im Bundestag und Katrin Staffler, MdB, Stellvertretende Vorsitzende der CSU im Bundestag, am Fraunhofer-Standort für Immunologie, Infektions- und Pandemieforschung in Penzberg: (von links) Andreas Wieser (Laborleiter, Fraunhofer-Standort in Penzberg), Alexander Riedel (Leiter der Forschung und Entwicklung, Infektionskrankheiten, bei Roche in Penzberg), Alexander Dobrindt (CSU-Landesgruppenchef im Bundestag), Prof. Michael Hoelscher (Standortleiter Penzberg-München vom Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie), Dr. Paul Wiggermann (Site Manager Penzberg), Prof. Gerd Geißlinger (Institutsleiter, Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP), Katrin Staffler (stellvertretende CSU-Landesgruppenchefin im Bundestag), CSU-Landtagsabgeordneter Harald Kühn und CSU-Bezirksrätin Alexandra Bertl.

Penzberg. Gemeinsam mit den Partnern Roche Diagnostics GmbH und der Ludwig-Maximilians-Universität hat sich das Fraunhofer ITMP zum Ziel gesetzt, pandemische Erreger zu identifizieren und zu charakterisieren, neue Diagnostika und Therapien zu entwickeln sowie die Rolle des Immunsystems bei Infektionserkrankungen besser zu verstehen. Nicht zuletzt wird damit nach Wegen gesucht, wie man sich in Zukunft besser vor neuen möglichen Pandemien schützen kann.

Im Rahmen des Besuchsprogramms »Zukunft made in Bavaria« besuchten Alexander Dobrindt, MdB, und Katrin Staffler, MdB, sowie der Penzberger Bürgermeister Stefan Korpan, am 24. Oktober 2022 den Standort Penzberg und verschafften sich einen Überblick über die laufende Forschung. Alexander Dobrindt sprach bei seinem Besuch am Montagnachmittag von einem »neuen Zentrum eines globalen Netzwerks in der Immunologie-Forschung« und fügte hinzu, dass sich »viele andere hier ansiedeln, weil sie profitieren und partizipieren wollen«. 

Prof. Michael Hoelscher, Standortleiter Penzberg-München beim Fraunhofer ITMP sowie Direktor der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU) in München, sagte, dass die Labore in wenigen Monaten voll funktionsfähig sein werden. In wenigen Jahren können am neu gegründeten Fraunhofer-Standort im Nonnenwald um die hundert Wissenschaftler zu Fragen aus den Bereichen der Immunologie-, Infektions- und Pandemieforschung tätig sein.

Hoelscher erläuterte im Rahmen aktueller Projekte, dass sowohl neue Erreger – insbesondere auch solche, die in der Tierwelt verbreitet sind - identifiziert werden sollen, als auch eine »globale Probensammlung« als zentrales Element der Pandemieforschung auf den Weg gebracht werden soll. Ziel ist es, in Kooperation mit Roche, im erneuten Pandemiefall möglichst schnell Diagnoseverfahren, Impfstoffe und Therapieansätze zu entwickeln. Dafür wird ein globales Netzwerk mit Ländern aus Asien, Afrika und Südamerika aufgebaut, so Hoelscher. Zudem werde in Penzberg eine patientennahe Labordiagnostik entwickelt, die dezentral und mobil einsetzbar sein wird – denn während der Corona-Pandemie sei klargeworden, dass die Zentralisierung von Tests an Kapazitätsgrenzen stoße.

Laut Hoelscher eignet sich der Standort Penzberg optimal für das neue Fraunhofer-Institut. Mit den Partnern Roche, der LMU sowie dem Klinikum in München-Großhardern bietet der neue Fraunhofer-Standort mit Nähe zum größten Biotech-Standort Europas rund um die Landeshauptstadt ein großes Potential, wissenschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Katrin Staffler, MdB, betonte, dass sie sich einen besseren Stopp für ihre Tour „Zukunft Made in Bavaria“ gar nicht vorstellen könne. 

© 2022 Manfred Neubauer
MdB Alexander Dobrindt bekräftigte, auch zukünftig die Einrichtung finanziell unterstützen zu wollen.
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Dr. Paul Wiggerman, Roche Diagnistics
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Prof. Gerd Geißlinger, Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP, bekräftigte in seinem Vortrag die Notwendigkeit der Translation von Forschung in die Anwendung.
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MdB Katrin Staffler, stellvertretende CSU-Landesgruppenchefin im Bundestag.
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Prof. Michael Hoelscher, Standortleiter Penzberg/München am Fraunhofer ITMP